Im Herbst 2024 habe ich mich, nach wochenlanger intensiver Recherche, entschieden, meine Yogalehrer Ausbildung in Indien, an der Rishikesh Yogkulam Yogaschool zu machen.



Nachdem ich meine schriftliche Bewerbung, über die Internetseite der Rishikesh Yogkulam Yogaschool (www.yogkulam.org), abgeschickt hatte, bekam ich innerhalb eines Tages bereits eine ausführliche Antwortmail mit einem herzlichen Willkommen.
In dieser e-mail waren die Rahmenbedingungen der Yogalehrer Ausbildung und der Buchung des Kurses noch einmal sehr übersichtlich aufgelistet und erklärt.
Ich nahm mir noch einmal ein paar Tage Zeit um alles sacken zu lassen und sicher zu sein, daß ich die richtige Entscheidung treffe. Drei Tage später bekam ich eine weitere e-mail. Diesmal von Ella, der italienischen Mitarbeiterin der Rishikesh Yogkulam Yogaschool. Sie ermutigte mich noch einmal Fragen zu stellen und wies auf die Möglichkeit hin, mit Absolventen der Schule über Social Media in Kontakt zu treten.
Diese e-mail gab mir die Gewissheit die richtige Schule gewählt zu haben. Ich stellte noch einige Fragen, die innerhalb kürzester Zeit beantwortet wurden und machte noch am selben Tag die Anzahlung, in Höhe von 200 $, für den Kurs. Die Zahlung konnte ich völlig unkompliziert über paypal abwickeln. Kurz nachdem ich die Zahlung geleistet hatte, bekam ich auch schon die Bestätigung meiner Buchung. In der Bestätigungsmail fand ich alle wichtigen Kursdaten (Check in, Check out, gebuchte Unterkunft, Zahlung der Restsumme, Visaantrag).
Damit waren die Würfel endgültig gefallen. Ich würde meine Yogalehrer Ausbildung an der Rishikesh Yogkulam Yogaschool in Indien machen. 🙂

Meine Reise nach Indien hatte sehr konkrete Formen angenommen und es war Zeit mit den wichtigsten Reisevorbereitungen zu beginnen.
Von meinen früheren Langzeit-Reisen (viereinhalb Monate Südostasien, ein Jahr USA, drei Monate französische Karibik) wußte ich, egal wie früh ich mit meinen Reisevorbereitungen anfange, am Ende ist immer noch etwas zu erledigen.
Einige Punkte hatte ich mir im Laufe der Zeit schon notiert und einige waren auch tatsächlich schon erledigt (am 04. Oktober 2024):
- Zahnarzt (Termin ist gemacht)
- sonstige Arzttermine (Termine sind gemacht)
- notwendige Medikamente / Impfungen / was übernimmt die Kasse (ich habe eine Bienengiftallergie)
- Postnachsendeantrag (wer kümmert sich um meine Post)
- check Ablaufdatum
- Reisepaß (im September neu ausgestellt)
- Personalausweis (im September neu ausgestellt)
- Führerschein (Kartenführerschein vorhanden)
- Kreditkarte (gültig)
- Krankenversicherung / Auslandskrankenversicherung
- sonstige Versicherungen?
- Abos abmelden, erkundigen ob Fitnesstudio Abo aussetzbar
- check welche Rechnungen während meiner Abwesenheit bezahlt werden müssen
- wo soll das Auto abgestellt werden
- Auto abmelden?
- Einreisebestimmungen Zielland /Zielländer Visa / Impfungen / Geld
- Kopien / Fotos von Reisepaß / Personalausweis / Kreditkarte / Visum / Geburtsurkunde mitnehmen und in D hinterlegen
Zahnarzt
In Indien wollte ich eher nicht zum Zahnarzt gehen müssen. Grundsätzlich sind meine Zähne in einem guten Zustand, trotzdem hatte ich schon langfristig einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung und zahnärztliche Kontrolle, einige Wochen vor meiner Abreise, gemacht. So konnte ich diesbezüglich beruhigt nach Indien fliegen und hatte während der gesamten drei Monate keine Zahnprobleme.
sonstige Arzttermine
Aufgrund meiner Bienengiftallergie bin ich in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Nachdem meine Reisepläne sich konkretisiert hatten, habe ich mit meinem Arzt besprochen, welche Behandlungsmöglichkeiten es im Ausland gibt und ob ich die Medikamente mitnehmen kann. Ich hatte mir ausgerechnet, daß ich mindestens zwei Behandlungstermine im Ausland wahrnehmen musste. Meine Arzt gab mir das Medikament und ein Begleitschreiben auf Deutsch und Englisch mit. Für das Begleitschreiben mußte ich ca. 18 € bezahlen. Leider konnte ich das Medikament während der Reise nicht ausreichend kühlen und wollte mir das Medikament nicht mehr spritzen lassen. In Indien entschied ich mich die Behandlung erst einmal abzubrechen. Wie es mit der Behandlung weitergeht werde ich in Deutschland erfahren.
Zwei Wochen vor der Abreise hatte ich leichte Augenprobleme, die ich auch noch einmal ärztlich abklären ließ. Es war nur eine leichte Lidrandentzündung, die nach dem Arztbesuch von alleine wieder abklang. Das verschriebene Augen-Antibiotikum hatte ich nicht benutzt und nahm die Packung mit nach Indien (dort habe ich es, dankenswerterweise, auch nicht gebraucht).
Postnachsendeantrag
Den habe ich letztendlich doch nicht gebraucht, da sich eine Freundin bereit erklärt hat, meinen Briefkasten regelmäßig zu leeren. In den Monaten vor der Reise habe ich versucht so viel wie möglich an Behörden- und Ämterkram zu erledigen, so das tatsächlich kaum noch wichtige Post, während meiner dreimonatigen Abwesenheit, ankam.
Kontrolle Ablaufdatum: Reisepaß / Personalausweis / Führerschein / Kreditkarte / ec-Karte
Bei einer früheren Langzeit-Reise fiel mir erst kurz vor der Abreise auf, daß der Kinderreisepaß meines Sohnes während unserer Reise ablaufen würde. Damals konnte man den Kinderreisepaß noch, mit einem neuen Paßbild und einer extra Seite direkt im Einwohnermeldeamt, verlängern. Zum Glück. Sonst hätte ich damals ein riesiges Problem gehabt.
Als ich, im Frühling 2024, anfing mich mit der Idee zu beschäftigen, den nächsten Winter im Ausland zu verbringen, überprüfte ich meinen Reisepaß und meinen Personalausweis hinsichtlich des Ablaufdatums. Beide Dokumente waren bis Mai 2025, also noch ein ganzes Jahr gültig. Entspannt legte ich beide Dokumente wieder zurück.
Es wurde Herbst und meine Reisepläne konkreter. Auf der Seite des Deutschen Auswärtigen Amtes informierte ich mich über die Einreisebestimmungen für Indien. Für die Einreise nach Indien hätte die Gültigkeitsdauer meines Reisepaßes ausgereicht.
Doch inzwischen spielte ich schon mit dem Gedanken von Indien aus nach Bali (Indonesien) weiterzureisen. Also informierte ich mich ebenfalls auf der Internetseite des Deutschen Auswärtigen Amtes über die Einreisebestimmungen für Indonesien.
Und hier stand, daß mein Reisepaß bei Ein- UND Ausreise noch MINDESTENS sechs Monate gültig sein muß!
Also entschied ich mich auf Nummer Sicher zu gehen und einen neuen Reisepaß zu beantragen. Es war September und ich machte einen Termin beim Einwohnermeldeamt. Hier erfuhr ich, daß die Wartezeit für einen neuen Reisepaß bis zu vier Monate dauert! Ups… Aber für 30 € mehr, könnte ich den Expressservice nutzen und würde den Reisepaß innerhalb von vier Tagen bekommen. Obwohl ich noch mindestens acht bis zehn Wochen bis zur Abreise hatte, mußte ich meinen Reisepaß per Express beantragen und habe satte 102,00 € für meinen neuen Reisepaß bezahlt.
Die Ursache für die Überlastung der Bundesdruckerei lag wohl darin, daß die Kinderreisepässe abgeschafft wurden und jetzt viele neue Pässe für Kinder ausgestellt werden mußten.
Einmal auf dem Amt ließ ich mir auch gleich einen neuen Personalausweis ausstellen. Sicher ist sicher 😉
Meinen Führerschein hatte ich schon vor einigen Jahren umgetauscht und machte mir keine weiteren Gedanken darüber… bis… ich (drei Wochen vor meiner Abreise) in einem Video hörte, daß man zum Rollerfahren auf Bali einen INTERNATIONALEN FÜHRERSCHEIN dabeihaben sollte … In dem Glauben, mein Plastikkarten-Führerschein sei ein international gültiger Führerschein hatte ich mich mit diesem Thema gar nicht weiter beschäftigt. Doch nun erfuhr ich, daß der internationale Führerschein ein Papierführerschein ist, der extra ausgestellt werden muß. Wenn man ihn frühzeitig beantragt, kann man ihn auf dem Einwohnermeldeamt beantragen. Die zuständige Mitarbeiterin machte mir schnell klar, daß drei Wochen dafür nicht ausreichen würden, ich solle versuchen einen Termin in der Führerscheinbehörde zu bekommen, dort würde der Internationale Führerschein direkt ausgestellt. Zum Glück gab es noch einen Termin für mich und ich konnte 10 Tage vor der Abreise meinen Internationalen Führerschein mit nach Hause und später mit auf die Reise nehmen 🙂


Krankenversicherung / Auslandskrankenversicherung
Meine deutsche Krankenversicherung kündigte ich am Tag meiner Abreise. Von diesem Tag an galt meine Auslandskrankenversicherung.
Wie schon bei allen meinen vorangegangenen Langzeit-Reisen entschied ich mich auch diesmal wieder für die AXA-Auslandskrankenversicherung. Für mich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis hier. In den USA mußten sowohl mein Sohn als auch ich zweimal zum Zahnarzt und einmal zu einer Kontrolle ins Krankenhaus. Alle Behandlungskosten wurden vollständig erstattet, teilweise sogar direkt in den USA über eine dortige Filiale abgerechnet.
In der Karibik (Guadeloupe) mußte ich einmal zum Arzt. Die Rechnungen habe ich mit fast einem Jahr Verzögerung eingereicht. Sie wurden vollständig erstattet.
Auch diesmal habe ich verschiedene Anbieter verglichen und mich am Ende wieder für die AXA entschieden. Bezahlt habe ich für die 3 Monate unter 100 € Versicherungsbeitrag.
Es gibt diverse Internetseiten, die Langzeit-Auslandskrankenversicherungen vergleichen und in einer Übersicht darstellen. Einfach mal Langzeit-Auslandskrankenversicherung oder Langzeit-Reiseversicherung in die Suchmaschine eingeben.
Hilfreich fand ich auch einen Beitrag von „Finanztip“ in dem Reisekrankenversicherungen nochmal nach spezielleren Kriterien verglichen werden.
sonstige Versicherungen
Hier habe ich nur meine Haftpflichtversicherung überprüft und überlegt ob ich nun doch mal eine Hausratversicherung abschließe, mich dann aber gegen die Hausratversicherung entschieden – ich lebe so spartanisch, da ist nichts zu versichern 😉
Abos abmelden, erkundigen ob Fitnessstudio Abo aussetzbar
Diesen Punkt hatte ich für meinen Sohn eingefügt, der ebenfalls eine längere Reise vorbereitete.
Check – welche Rechnungen während meiner Abwesenheit bezahlt werden müssen
Hier habe ich entsprechende Abbuchungsaufträge eingerichtet. So brauchte ich mich während der Reise nicht mehr darum kümmern. Das hat dann auch alles gut geklappt.
Wo soll das Auto abgestellt werden? Lohnt es sich das Auto abzumelden?
Eine kurze Rechnung hat für mich ergeben, daß es sich nicht lohnt, das Auto abzumelden. Letztendlich ist mein Sohn während meiner Abwesenheit mit meinem Auto gefahren. Dafür mußte ich dann temporär meine Versicherung ändern. Das war aber auch kein Problem.
Einreisebestimmungen Zielland / Zielländer Visa / Impfungen / Geld
Damit habe ich mich schon sehr früh beschäftigt. Die Informationen dafür habe ich überwiegend der Seite des Deutschen Auswärtigen Amtes entnommen. Es gibt inzwischen auch eine App „Sicher Reisen“ vom Auswärtigen Amt. Da findet man auch alle Informationen und kann seine Reiseländer direkt speichern.
Insbesondere für die Visa-Anträge bin ich ausschließlich über den Link auf der Seite des Deutschen Auswärtigen Amtes gegangen und damit immer auf die offizielle Seite des jeweiligen Landes gekommen.
Zum Visaantrag Indien und Indonesien gibt es jeweils einen einzelnen Beitrag.
Visum Indien
Visum Indonesien (Bali)
Spezielle Impfungen waren weder für Indien noch für Indonesien notwendig. Ich bin mit Impfungen ja eher zurückhaltend. Wer sich noch impfen lassen möchte, sollte ca. 3-4 Monate vor der Reise damit anfangen. Manche Impfungen müssen, mit gewissen Zeitabständen (ca. 4 Wochen) bis zu dreimal wiederholt werden.
Sowohl in Indien als auch in Indonesien gibt es überall Geldautomaten. In Rishikesh sind die allerdings oft leer. Eine Teilnehmerin der Yogalehrer Ausbildung musste wirklich mehrfach sämtliche ATMs in Rishikesh ausprobieren, bevor sie genügend Geld für die Kursgebühr abheben konnte.
Auf Empfehlung der Schule habe ich Bargeld mitgenommen, das ich während der Reise im Geldgürtel am Körper getragen habe. Vor Ort habe ich es umgetauscht.
Auf Bali habe ich das restliche Bargeld umgetauscht und später Geld vom ATM abgehoben. In verschiedenen Facebook Gruppen wurde immer wieder vor Kreditkarten-scamming gewarnt.
Vor meiner Reise habe ich mir noch ein Revolut-Konto eingerichtet und eine Kreditkarte ausstellen lassen. Revolut erhebt zwar Gebühren für die Karte und die Bargeldabhebung (es gibt einen Freibetrag der nichts kostet), ABER es ist ein Guthabenkonto. D.h. es kann nur abgehoben werden, was auch drauf ist und es gibt keinen Kreditrahmen, wie bei meiner Sparkassenkreditkarte. Außerdem kann ich bestimmte Kartenfunktionen (Online-Transaktionen, Magnetstreifen-Zahlungen, Bargeldauszahlungen) nach Bedarf ein- und ausschalten. Zusätzlich kann ich digitale Einwegkreditkarten nutzen. Für mich hat sich diese Kreditkarte auf jeden Fall bezahlt gemacht. Wenn ich Geld abheben wollte oder eine Buchung anstand, habe ich ausreichendes Guthaben überwiesen und die entsprechende Funktion aktiviert. Scamingversuche gab es bisher keine.
Kopien / Fotos von Reisepaß / Personalausweis / Kreditkarte / Visum / Geburtsurkunde mitnehmen und in D hinterlegen
Alle wichtigen Dokumente habe ich fotografiert und gescannt und an verschiedenen Orten hinterlegt. Im Laptop, auf dem Handy, auf einem extra USB-Stick und im e-mail Programm. Im Notfall hätte ich immer Zugriff auf eine dieser Möglichkeiten und könnte unkompliziert neue Dokumente beantragen. Zum Glück mußte ich davon noch keinen Gebrauch machen.


